Meine sieben Lieben - Inhalt



{Das} ist die Übersetzung des 1994 erschienen Erzählbands Hét szeretőm. Evin Lázár tauchte zuerst mit seinen Erzählungen gegen Ende der fünfziger Jahre in der ungarischen Literatur auf. Nach dem Studium in Budapest lebte er als Journalist in Pécs, dann seit Mitte der sechziger Jahren wieder in Budapest. Dort spürte er eine ständige Sehnsucht, die ihn zurück in das Dorf zog, einen Ort am Ende der Welt. Diese Sehnsucht war aber kein Rousseausches Idyll, sondern der Schatz seiner Kindheitserinnerungen, der halb verborgen im Sand der westungarischen Landschaft liegt, in einer Gegend der völligen Abgeschiedenheit, mit ihrer von der schweren Landarbeit hart gewordenen Menschen, auf deren Gesichtern ein leises Lächeln liegt. Über seinen Geburtsort, den er in den frühen Erzählungen mit dem Namen Rácpácegres chiffriert, heißt es: "Rácpácegres war besonders der Schauplatz meiner Kindheit. Eine weltabgeschiedene, vereinzelte Siedlung in Westungarn, da lebten vielleicht sechzehn bis achtzehn Familien, es gab weder eine Schule, noch Elektrizität, kein Geschäft; die einzige Straße, die dort hinführte, war ein Feldweg. Man sagte: Hinter Gottes Rücken. Das hatte seine Berechtigung, aber es ist nützlich zu wissen, daß es deswegen hinter Gottes Rücken lag, weil Gott hinter diesem Rücken seine Hand verbarg. Ja, es war seine Hand, die ruhig und schützend Rácpácegres hielt." 1
Der Band Hét szeretőm enthält realistische Geschichten, Geschichten, deren Setting in ebendieser Realität liegt und ins Phantastische übergeht, und märchenhafte Erzählungen. Der Handlungsraum liegt in jedem Fall in Lázárs Kindheitserinnerungen.
1 Ervin Lázár: Lovak, kutyák, madarak. In: Tüskés varabin. Osiris, 2003. S. 53-86
 
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